Siebenkampfdrama für Stina Goldau

Es war ein sportliches Drama, was sich am vergangenen Wochenende bei den Kreismehrkampfmeisterschaften im Hagener Ischelandstadion abspielte, aber leider ohne Happy-End.

Die 20jährige Stina Goldau von der Velberter SG ging außer Konkurrenz an den Start, um die letzte Gelegenheit zur Qualifikation für die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften der Juniorinnen U 23 Ende August in Wesel wahrzunehmen. Trotz Abiturprüfung hatte sich Stina wie in der letzten Saison wieder auf den Siebenkampf vorbereitet. So gelang der Auftakt über die 100m Hürden sehr vielversprechend. In 15,82sec war sie trotz leichten Gegenwindes so schnell wie lange nicht. Beim anschließenden Hochsprung hingegen kam Stina schwer in den Rhythmus. Zu viele Fehlversuche in den unteren Höhen kosteten Kraft, so dass am Ende leider nur 1,57m zu Buche standen. Noch eine Woche zuvor hatte Stina in Essen 1,60m übersprungen. Das Kugelstoßen mit 9,65m und die 200m in 27,33sec waren wieder ganz ordentlich. Es fehlte aber der richtige Ausreißer nach oben, so dass schon am Ende des ersten Wettkampftages klar war, dass es mit der DM-Quali ganz eng werden würde. Am frühen Sonntagmorgen geriet der Weitsprung dann zur Windlotterie. Der erste Versuch mit 4,83m war noch deutlich zu kurz. Jetzt musste Stina etwas riskieren.


So legte sie alles in den zweiten Versuch und sprang mit Rückenwind deutlich über die 5m-Marke. Aber leider war der Sprung äußerst knapp übergetreten und damit ungültig. Im 3. Versuch steigerte sie sich zwar noch auf 4,97m, aber das war eigentlich zu wenig für die DM-Quali. Dennoch wollte sich Stina nicht geschlagen geben und setzte beim Speerwurf alles auf eine Karte. Nach zuletzt guten Trainingswürfen landete der Speer in den ersten beiden Durchgängen bei 33 und 34 Metern. Doch da ging noch was. Im dritten Versuch traf Stina den Speer optimal und schleuderte das 600g schwere Wurfgerät auf neue persönliche Bestleistung von 36,76m. Endlich wieder Hoffnung, auch wenn nach 6 Disziplinen klar war, dass auch über 800m eine neue persönliche Bestleistung her musste.

Und die gelang Stina sogar. In der Hagener Mittagshitze nahm sie all ihren Mut zusammen und rannte die ungeliebten zwei Stadionrunden in hervorragenden 2:34,35min. Doch leider reichte es nicht. In der Endabrechnung kam Stina auf 4.424 Punkte und verfehlte die DM-Norm nur um läppische 26 Punkte. „Das sind gerade einmal 3cm im Hochsprung, 10cm im Weitsprung oder 2sec über die 800m“, erläutert ihr Trainer Uli Weise. „Stina war verständlicherweise sehr enttäuscht. Sie hat alles gegeben und ich bin sehr stolz auf sie. Gerade aufgrund der Abiturprüfungen lief die Saisonvorbereitung verständlicherweise nicht ganz optimal. Mit ihrer Leistung steht Stina aktuell auf Rang 13 der deutschen Bestenliste und das ist ein großer Erfolg.

Hoffnung auf eine Wildcard für die Deutschen besteht leider nicht, das hat der Nordrheinverband auf Nachfrage bereits erklärt. Der DLV halte sich streng an die Qualifikationsnormen.“

Fotos/Text: Uli Weise

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